Wanderung im Ahrtal
Die Schneefälle der letzten Tage machten die Tourenplanung nicht leicht, war doch auch mit rutschigen und damit gefährlichen Streckenabschnitten zu rechnen. Und so ging es in gut bekanntes Gelände, nämlich an die Ahr.
Nach der schrecklichen Flutkatastrophe vor 1 1/2 Jahren wurde das Gebiet ein wenig vernachlässigt. Man hatte doch eine gewisse Scheu und wollte auch nicht als „Katastrophentourist“ dastehen. Mittlerweile hat sich auch in dieser Beziehung viel geändert. Es gibt immer noch Stellen, die schlimm aussehen. Aber viel ist auch schon wieder hergerichtet worden.
Für eine Region, die stark vom Tourismus und vom Wandern lebt, war es eine zweifache Katastrophe. Erst wurde viel zerstört. Nach viel Arbeit und einem mühevollen Wiederaufbau blieben zunächst die Gäste weg.
Aber auch Einwohner, die nichts mit dem Tourismus am Hut hatten, haben sich auf die Rückkehr der Wanderer gefreut, weil damit auch ein Stück Normalität zurückkehrt. Und Alle sind stolz auf das, was sie schon erreicht haben.
12 Wanderfreundinnen und Wanderfreunde trafen sich um 10:30 Uhr am historischen Zentrum von Rech. Wir warfen zunächst einen Blick auf die Nepomuk-Brücke, die in der Flutnacht 2021 stark zerstört worden ist.
Ein Brückenbogen brach unmittelbar hinter der dort aufgestellten Nepomuk-Statue, welche selbst weitgehend unbeschädigt blieb. Lediglich der Kopf fehlte, wurde aber wenige Wochen später im Schutt wiedergefunden.
Nunmehr hat für den Rest der 300 Jahre alten Brücke aber auch die letzte Stunde geschlagen. Er wird zur Verbesserung des Hochwasserschutzes in Kürze abgerissen.
Über eine Behelfsbrücke kamen wir zurück auf die linke Ahrseite und wanderten in Richtung Altenahr.
Wir besichtigten die Ruine der Burg Are und stiegen anschließend nach Altenahr ab. Auch hier sahen wir leider noch so manche Ruine.
Vorbei an der Jugendherberge erklommen wir ein Stück weit die bewaldeten Hänge des rechten Ahrufers. Wir passierten die Ruine der Saffenburg und kamen nach insgesamt 15 km und 440 Höhenmetern wieder in Rech an. Eine Schneehöhe von bis zu 15 cm und einige glatte Passagen machten die Wanderung schon etwas mühsam. Aber den Reiz einer Schneewanderung wollte keiner missen.
Im Weinhaus Johannes Hostert wurden wir mit diversen Winzerspezialitäten für die Anstrengungen entschädigt.
Die Fotos wurden uns freundlicherweise von Bernd Jüschke zur Verfügung gestellt.
Die nächste Wanderung findet am Sonntag, dem 26.02.2023, statt. Jeder ist zum „Schnupperwandern“ herzlich eingeladen.
Peter Sperber