Wanderung des SSV Happerschoss am Sonntag, dem 19.12.2021
Trotz nasskalter Witterung und vieler Weihnachtsvorbereitungen versammelten sich immerhin 9 gutgelaunte Wanderinnen und Wanderer auf dem Parkplatz am Gemeindehaus Oberirsen. Einhellige Auskunft: „Hier war ich noch nie“. Obwohl mit dem PKW nur 32 Minuten und 30 km von Happerschoss entfernt…
Am westlichen Hang des Irserbachs gingen wir durch Wald und Feld zunächst nach Rimbach. In diesem schmucken Dorf mit vielen schönen Fachwerkhäusern hatte Anfang 1945 die Heeresgruppe B ihr Hauptquartier aufgeschlagen. Offenbar blieb dies den Alliierten verborgen. Ansonsten hätte es vermutlich das Ende des Dorfes bedeutet.
Weiter führte uns der Weg nach Niederirsen. Hier querten wir den Bach und passieren das Dörfchen Birkenbeul. Hier sahen wir die Reste der vor einigen Jahren vom Blitz getroffenen „Wunderbuche“. Der Sage nach soll hier während der Napoleonischen Kriege ein französischer General seine letzte Ruhestätte gefunden haben. Aber andere Sagen sprechen auch von einer unschuldig hingerichteten Jungfrau und von einem vergrabenen Schatz…
Wenig später kamen wir zu einem weiteren sagenhaften Ort. Zunächst luden uns „Köhler Jörg“ und seine „Schlawester“ zu einer kleinen Rast ein (s. Foto), ein paar Meter weiter erzählte uns der „Förster Toni“ seine wundersame Geschichte.
Schließlich kamen wir zum höchsten Punkt unserer Wanderung, dem Beulskopf. Hier bestiegen wir den 34 m hohen Raiffeisenturm. Bei klarer Sicht sieht man von hier den Kölner Dom, das Wachtberger Radom, Rothaargebirge, Siebengebirge, Taunus, Eifel und Hunsrück. Einen vergleichbaren Ausblick kenne ich im Rheinland nicht. Leider verringerte sich die ohnehin schon bescheidene Fernsicht bei unserer Ankunft auf wenige Kilometer. Immerhin konnten wir anhand der angebrachten Tafeln erkennen, was wir gesehen hätten, wenn…
Ob Sicht oder nicht: Am Fuß des Turmes machten wir eine längere Rast, um uns zu stärken.
Kurz danach trafen wir auf einen uralten Handelsweg, die „Alte Kohlstraße“. Diese führte vor 400 Jahren von Bonn nach Siegen und diente keineswegs nur dem Transport von Kappes. Vielmehr stammt der Name von dem Hauptprodukt des Handels, der Holzkohle. Mit der Westerwälder Holzkohle wurden in der vorindustriellen Zeit insbesondere die Siegerländer Hochöfen betrieben.
Wir folgten der Kohlstraße und damit einem besonders schönen Teilstück des Westerwaldsteiges und kamen in einer knappen Stunde ohne weiteren Anstieg zum Parkplatz zurück.
Insgesamt bewältigten wir 13,5 km mit 269 Höhenmeter.
Auf einen „Einkehrschwung“ verzichteten wir Corona-bedingt.
Hans-Peter Sperber