Wanderung an der kleinen Nister
Der Sonntag (02.07.2023) bescherte uns ein einmal mehr ein traumhaftes Wanderwetter: Strahlender Sonnenschein und angenehme Temperaturen knapp über 20 Grad.
7 Wanderinnen und Wanderer, sowie Wanderhund Morti, trafen sich um 10:30 Uhr auf dem Parkplatz am Kloster Marienstatt, nahe Hachenburg.
Zunächst führte uns unsere Wanderung in das Zisterzienserkloster, und wir warfen auch einen kurzen Blick in die fast 800 Jahre alte Basilika. Auch der wunderschöne Kräutergarten und die herrlichen Rosen- und Liliengärten wären einen ausgiebigen Besuch wert gewesen. Diesen konnte aber jeder individuell nach Ende der Wanderung nachholen. So mussten erst einmal ein paar Fotos reichen.
Der Weg folgte zunächst dem Lauf der Großen Nister flussabwärts. Nach 2,5 km ging es dann rechts über zahlreiche Treppenstufen bergauf. Es waren zwar nur etwa 80 Höhenmeter, aber die hatten es in sich.
Oben erwartete uns ein Holzhaus, das ein Geheimnis birgt: Im Haus führt eine Treppe hinab in die ehemalige Schiefergrube des Klosters aus dem Mittelalter. Leider konnten wir die Fledermäuse, die üblicherweise tagsüber an der Decke ihr Nickerchen halten, nicht auffinden.
Weiter ging es, größtenteils über freies Feld, nach Limbach. Hier stießen wir auf die Kleine Nister und folgten ihr auf dem „Heunigshöhlenpfad“. Dieser wildromantische Wurzelpfad zählt zu den schönsten Abschnitten des Westerwaldsteigs.
Nach insgesamt 8,5 km erreichten wir die Mündung der Kleinen in die Große Nister. Völlig unbescheiden haben die Einheimischen den Ort das „Deutsche Eck des Westerwaldes“ getauft. Immerhin fanden wir hier einen sehr schönen Rastplatz, den wir für eine kleine Rast nutzen.
Wir überquerten die Große Nister und erreichten nach einem weiteren Kilometer das Cafe Wilhelmsteg, wo wir einkehrten. Hier gab es kleine Speisen und vor Allem sehr gute Waffeln in reicher Auswahl. Frisch gestärkt gingen wir nun die letzten 6 Kilometer an.
Wir begleiteten die Große Nister weiter flussaufwärts, wobei wie mehrfach die Seiten wechseln. Unterwegs erinnerte etwas abseits des Weges ein vom österreichischen Kaiser Mitte des 19. Jahrhunderts errichtetes Steinkreuz an die über 600 in den napoleonischen Kriegen verletzten Soldaten, die trotz Pflege im Kloster Marienstatt an ihren Verwundungen verstorben sind.
Kurz vor dem Kloster erwartete uns auf einem Bergrücken noch ein besonderes „Schmankerl“. Hier standen im Mittelalter 2 Burgen, die dem Kloster geschenkt wurden. Da die Mönche keine Verwendung hatten, trugen sie die Burgen bis zum letzten Stein ab und errichteten damit weitere Klostergebäude. Da aber die Burgenbauer die natürlichen Felsformationen in den Burgenbau integriert hatten, ließen sich die Konturen noch recht gut erkennen.
Beim Kloster angekommen wurde der Biergarten noch für einen kleinen „Absacker“ genutzt.
Insgesamt erwanderten wir gut 16 km und 220 Höhenmeter. Das Foto wurde uns freundlicherweise von Herbert Botz zur Verfügung gestellt.
Die nächste Wanderung des SSV Happerschoss findet am 10.08.2023 statt.
Hans-Peter Sperber