Nach dem Hype ist vor dem Hype
Der nachfolgende Text und das Foto wurden uns freundlicherweise von Ulli Grünewald zur Verfügung gestellt: vielen Dank
(ul) Ende November sah sich der SSV Happerschoss und insbesondere Fußballspieler Darius Hennekeuser einem Medienrummel ausgesetzt, den es wohl in Hennef um einen Sportler so noch nie gegeben hat. Über Nacht zum gefeierten Star in den sozialen Netzwerken geworden, trudelten bei Pressesprecher Thorsten Bastian zahlreiche Interview-Anfragen regionaler Printmedien, Fernseh- und Radiosender ein und das alles, weil der fußballspielende Hennekeuser zu Gast bei Jan Böhmermanns „PRISM Is A Dancer Show“ war.
Wer Böhmermann kennt, weiß, dass der Moderator keine halben Sachen macht, und so wurde der 22-jährige BWL-Student aus Heisterschoss mal eben vom Effzeh-Fan zum gefeierten Superstar der deutschen Fußballszene. Welchen Respekt und welche Ehrfurcht dabei die ganz Großen des Fußballs vor dem besten Stürmer aller Zeiten, wie Claudio Pizarro ihn nannte, haben, geisterte nicht nur durch die Sendung, sondern auch wie ein Lauffeuer durchs Internet. Ob ein inszenierter Beitrag im Aktuellen Sportstudio oder in der ARD Sportschau, bei einer Lifeschaltung zu Oliver Kahn und Oliver Welke oder zu den FC-Fans im Rhein-Energie-Stadion - Darius wurde als Fußballgott, den Nationalelf wie der FC Köln gleichermaßen bräuchten, frenetisch gefeiert. „Das war ein irres Video, so richtig, richtig gut, vor allem auch mit meinem Trainer Marvin Proba“, blickt der Kreisliga B-Spieler zwei Wochen später auf den nicht enden wollenden Medienrummel zurück.
Mats Hummels, Peter Neururer, Sebastian Rudy, David Wagner, Arnd Zeigler, Leon Goretzka, Hans Sarpei waren dabei nur einige, die Hennekeusers fußballerisches Können über den grünen Klee lobten und mit Messi gleichsetzten. Für den Hennefer selber fühlte sich das zunächst alles gar nicht souverän an. „Wir hatten eigentlich Tickets für die normale Late-Night-Show“, erzählt Hennekeuser. Gewundert hätte er sich nur, dass seine Freundin seine Fußballschuhe eingepackt hatte, aber ihre Erklärung klang einigermaßen glaubhaft. Völlig überrumpelt sah er sich dann während der Show vorne neben Jan Böhmermann sitzen und Fragen beantworten, wie lange man denn zum Beispiel bräuchte, um von der Kreisliga B in die Champions League aufzusteigen. Seit den Bambinis auf dem Fußballplatz zu Hause fing die Sache an Spaß zu machen und auch wenn er im FC-Stadion den Elfmeter leider verschoss, tat das dem Hype um seine fußballerischen Qualitäten keinen Abbruch. Doch Hennekeuser bleibt bescheiden, freut sich über das gesponserte neue Equipment für seine 1. Mannschaft, die Trikots vom FC und Roman Weidenfeller und die Einladung Arnd Zeiglers, der bereits stolzer Besitzer eines SSV-Fanschals ist, zu seiner Comedy-Fußballtour.
Und auch der SSV Happerschoss profitiert bis dato vom Fußballruhm Hennekeusers. „Wir kommen aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus“, sagt Thorsten Bastian. „Es ist toll, wie bescheiden Darius mit dem Rummel umgeht und er trifft seitdem in jedem Spiel“, ist der Pressesprecher begeistert und froh, dass sein Fußballstar erklärt hat, alle Anfragen jedweder Vereine abzulehnen und natürlich beim SSV zu bleiben…