"Wir sind einfach Gallier!"
"Nein, nie", antwortet Marvin Proba, Trainer der 1. Mannschaft des SSV Happerschoß, auf die Frage, ob er zu irgendeinem Zeitpunkt in der Saison daran gezweifelt habe, dass der Aufstieg gelingt. Vor fünf Jahren hat Proba gemeinsam mit Steffen Kretschmer die erste Mannschaft übernommen. Das Ziel war damals schon klar: Der Aufstieg muss her! Fünf Jahre wurde darauf hingearbeitet. Zweimal (2018/19 und 2019/20) belegte das Team den zweiten Tabellenplatz – ganz knapp vor dem gesetzten Ziel also. Die Hoffnung in dieser Saison war dementsprechend groß. Es habe auch schwere Zeiten gegeben - keine Frage, so Proba. Aber er habe immer Vertrauen in seine Jungs gehabt. Was das Team nicht zuletzt ausmache, sei der absolute Kampfeswille. Obwohl nach dem Auswärtssieg in Lohmar (1:5) in der vergangenen Woche der Aufstieg bereits fest stand, "obwohl das Ding schon klar war", hätten die Jungs beim letzten Spiel nochmal alles gegeben. "Wir sind einfach Gallier!", lacht der Trainer.
Am Sonntag, dem 12. Juni, fand das letzte Spiel, der Saisonabschluss 2021/22 statt – für Happerschoß bedeutete das ein letztes Heimspiel gegen den SC Uckerath. Die Teams trennten sich gegen 17:00 Uhr mit einem 7:2. Als der Abpfiff ertönte, waren die Happerschoßer nicht mehr zu halten. Nun war es offiziell: Die Saison ist beendet und der Kreisligist hat mit dem selbstgesetzten Ziel etwas geschafft, das in der Vereinsgeschichte erst zweimal vorgekommen ist: Der Aufstieg in die Kreisliga A war geglückt! Und das mit 74 Punkten und 111 Toren - mehr als jedes andere Team der Kreisliga B, Staffel 3. Was folgte waren Bengalos, Jubelchöre, Bierduschen, Lobes- und Dankesworte – alles, was ein guter Aufstiegsjubel braucht!
Proba betonte nach Abpfiff nochmal besonders die Bedeutung der Fans: Bereits beim Spiel gegen Neunkirchen, zwei Wochen vor dem Abschlussspiel, sei der ungemeine Support spürbar gewesen. Damals liefen die Happerschoßer mit 36 Kindern auf den Platz. Auch wenn das dortige Spiel verloren ging, der Unterstützung der Fans waren sich die Happerschoßer sicher. Auch beim Spiel gegen Lohmar seien die Happerschoß-Supporter mit noch mehr Vehemenz am Start gewesen. Man wollte es eben auch neben dem Platz kurz vor Schluss nochmal wissen. "Wir wollten dem Dorf auch was zurückgeben", so Timo Dammig, der nach "Kalli" Kalifa Keita zweiter Torschützenkönig der Mannschaft ist. Kapitän Sebastian Neufeld dankte den beiden Trainern für ihr Engagement. Bevor Proba die Scheibe hochriss, fand Neufeld klare Worte: "Was ihr in den letzten fünf Jahren für uns gemacht habt, ist Wahnsinn!"
Die Eintrittseinnahmen des Abschlussspiels gegen den SCU spendete der – im besten Sinn - Dorfverein der Sövener Feuerwehr. Zusätzlich versteigerten die Happerschoßer ein Trikot mit allen Unterschriften des Aufsteiger-Teams. Der Happerschoßer Heimatverein verdoppelte die Summe: 720 Euro konnten so durch die Trikotversteigerung an die Sövener Feuerwehr gehen.
Das Ziel für die kommende Saison in der Kreisliga A ist auch schon klar: "Jedes Spiel gewinnen", macht Proba deutlich, denn: "Das Ziel ist der Klassenerhalt." Auch Vize-Torschützenkönig Dammig habe nie am Aufstieg gezweifelt und ist sehr klar, wenn es darum geht, worauf er sich in der kommenden Saison am meisten freut: "Auf jeden Gegner, der da kommt."
Der Text und einige der Fotos wurden uns freundlicherweise von Dinah Marie Pfeiffer (Hennefer Stadtecho) zur Verfügung gestellt.